Umgang mit Geld
Wie kannst Du als Jugendlicher richtig lernen mit Geld umgehen?
An der Schule wird dir vieles vermittelt, - du kannst sicherlich ein Referat über die Gründe des zweiten Weltkrieges abhalten oder eine beachtliche Reihe an mathematischen Formeln im Schlaf aufzählen. Wenn wir von AzuBe dich und deine Schulkameraden fragen, wie ihr fürs Alter vorsorgen wollt, blicken wir oft in fragende Gesichter.
Warum ist es wichtig den vertrauensvollen Umgang mit Geld zu lernen?
Als Mutter von drei Töchtern und Gründerin von AzuBe sehe ich es als Priorität meinen Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen. Somit ist auch hier auf unserer Plattform AzuBe finanzielle Bildung für Jugendliche von fundamentaler Bedeutung. AzuBe wird in den Themen Vermögen und Finanzen von unserem Finanzexperten Alexander Heep unterstützt. Denn der richtige Umgang mit Geld ist nicht für alle ein Selbstläufer und birgt besonders heutzutage im digitalen Zeitalter einige Herausforderungen. Der Trend „weg vom Bargeld“ das Gefühl für die eigenen Ausgaben schnell verlieren – oder in eurem Fall als Jugendliche womöglich gar nicht erst einstellen.
Der richtige Umgang mit Geld ist maßgeblich, um finanzielle Probleme abzuwenden. Denn lernen mit Geld umzugehen bedeutet nicht zu wissen, wie man ein Konto in einer Bank eröffnet. Es bedeutet auch zu wissen, wie man effektiv spart, wann du eine Ausgabe stemmen kannst und wann du auf etwas besser verzichten solltest. Es heisst auch, langfristig planen zu können.
Wenn du jetzt nicht lernst den richtigen Umgang mit Geld, läufst du Gefahr während deiner Ausbildung und darüber hinaus dich zu verschulden und in eine finanzielle Schieflage zu geraten.
Step by step
Erster Schritt:
Taschengeld im Griff?
Als Teenager ist es wichtig zu verstehen, dass Geld eine endliche Ressource ist. Heißt, dass du im Idealfall ein Budget XY jede/n Monat/Woche zur Verfügung hast. Lerne mit diesem Budget zu wirtschaften und frag deine Eltern nicht nach weiterem Geld. Ist das Budget aufgebraucht, ist es wichtig standhaft zu bleiben und nicht nach einer erweiterten Finanzspritze zu fragen.
Überleg dir, wofür du dein Taschengeld ausgegeben hast und frag dich, ob es für dich persönlich wichtig war.
Unser Tipp: Ausgaben. Jeder hat sich schon mal verkalkuliert.
Du kannst dein Budget mit einem Haushaltsplan im Blick behalten. Das geht auf Papier oder digital.
Zweiter Schritt:
Eigenes Konto eröffnen
Frühestmöglich ein eigenes Konto zu haben, trägt selbstverständlich dazu bei, den Umgang mit Geld zu lernen. Du lernst selbst Verantwortung zu tragen und dich um deine finanziellen Belange selbst zu kümmern.
Unser Tipp: Girokonto. Dein Konto sollte gratis sein und eine Girokarte (auch Debitkarte genannt) einschließen. Wichtig ist ein Geldautomat in Wohnnähe zum kostenlosen Geldabheben, bei fremden Automaten fallen Gebühren von bis zu 5 € an.
Dritter Schritt:
Ermutige dich zu sparen
Geld auf der Seite zu haben gibt Sicherheit und ein gutes Gefühl. Setz dich mit deinen Eltern zusammen und besprich mit ihnen, dass du einen Teil deiner Einnahmen einsparen möchtest bzw. wie hoch dieser Anteil sein sollte.
Vierter Schritt:
Ausgaben besprechen
Du hast mit den ersten Schritten gelernt, dass du jede/n Woche/Monat ein gewisses Budget zur eigenen Verfügung und eine gewisse Sparroutine entwickelt hast. Jetzt gilt es hohe Ausgaben zu regulieren. Setze dich mit deinen Eltern hin und besprecht, ob du das neue Handy oder die teure Winterjacke unbedingt benötigst. Argumentiert, die endgültige Entscheidung sollte aber unbedingt dir überlassen werden.
Warum? Tätigst du eine Ausgabe über deine Verhältnisse, so merkst du relativ schnell, dass dein Budget weg ist und du kannst dir nichts mehr leisten. Diese Erfahrung leerer Taschen tut weh, ist jedoch eine wesentliche Erfahrung auf dem Weg zu finanzieller Bildung. In deiner Lernphase ist es wichtig auch die Auswirkungen von Fehlern zu spüren.
Fünfter Schritt:
Nebenjob
Sparst du für eine größere Investition wie ein Auto oder den Führerschein, bietet es sich an dir einen Schülerjob, Ferienjob oder Minijob zu suchen. Achte beim Jobben darauf, dass für Schüler*Innen strenge Regeln des Kinder- und Jugendschutzgesetzes gelten. Denn deine wichtigste Aufgabe ist erst Schule zu beenden und einen Bildungsabschluss zu machen.
Auf was solltest du achten?
Schüler*Innen sollten in den Ferien höchstens 4 Wochen max. 40 Stunden pro Woche arbeiten, auf fünf Wochentage verteilt. Wochenenden und Feiertage sollten frei bleiben. Es gibt auch Ausnahmen. In Branchen wie Gastronomie, Altenpflege oder Landwirtschaft dürften Schüler*Innen auch an Wochenenden arbeiten. Ab 16 Jahren darf etwa ein Bäckereijobber schon um 4 Uhr morgens antreten, und in Restaurants und Cafés darf der Arbeitstag bis 22 Uhr dauern.
Verhandle weise
Der gesetzliche Mindestlohn gilt nur für volljährige Aushilfen. Minderjährige Ferienjobber sollten aus diesem Grund auf einen fairen Lohn bestehen, wenn sie nach der Bezahlung fragen, und diesen im Vorstellungsgespräch verhandeln.
Sechster Schritt:
ETF-Sparpläne
Mit ETF-Sparplänen kannst du als Jugendlicher in Aktienmärkte investieren und dich mit deren Schwankungen vertraut machen. ETF (Exchange Traded Funds) sind risikoärmer als einzelne Aktien, denn sie sind breiter aufgestellt: Sparer beteiligen sich mit ETF an der Entwicklung von Unternehmen in Börsenindizes – etwa an allen Firmen, die der Dax listet.
Schon kleine Monatsbeiträge lohnen sich: Je länger gespart wird, desto mehr lohnen sich auch kleine Monatsbeiträge. Auf lange Sicht warfen Sparpläne mit weltweiten Aktienfonds im Schnitt über 6 Prozent jährliche Rendite ab.
Geld anlegen mit Verantwortung und gutem Gewissen
Für Jugendliche bis 18 Jahren müssen noch beide Eltern ein Depot eröffnen. Dafür bietet sich etwa das ETF-Sparprogramm von der ERGO an. Hier beläuft sich die effektive Gesamtkostenquote auf gerade einmal 1,1% pro Jahr, während aktiv verwaltete Aktienfonds bei Banken oft bei über 2,5% jährlich liegen. Bereits mit 25€ monatlich kannst du so einen ETF-Sparplan starten. Über das Depot kauft die ERGO jugendlichen Sparern – oder ihren Eltern – Anteile am gewünschten ETF. Für das langfristige Sparen eignet sich ein ETF auf den Weltaktienmarkt (bei Geldanlage ist es wichtig das Risiko breit zu streuen) – entweder auf den MSCI World (nur Industrieländer), den MSCI All Country World (Industrie- und Schwellenländer) oder einen nachhaltigen Weltaktienindex wie den MSCI World SRI.
ETF-Empfehlungen findest du hier.
Finanzielle Bildung führt zu finanzieller Unabhängigkeit. Wie du siehst, kann man nie früh genug beginnen, den Umgang mit Geld zu lernen.
Was ist für den gesunden Umgang mit Geld zu beachten?
Grundsätzlich ist es für eine sichere finanzielle Zukunft nicht wichtig, wie viel du verdienst, sondern ob du dein Budget geschickt einteilst.
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Behalte den Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben (Haushaltsplan)
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Fang an zu Sparen
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Um Kapitalintelligent, zinsbringend und möglichst risikofrei anzulegen, - frag unseren Finanzexperten Alexander nach effizienten und für dich sinnvolle Möglichkeiten
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Definiere für dich kurz- und langfristige Sparziele
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Verinnerliche wo der Unterschied zwischen dem Wert und dem Preis von Konsumgütern liegt.