Die Gehaltsvorstellung bei einer Ausbildung
Als Eltern kennen wir bereits bei vergangenen Vorstellungsgesprächen die Frage bezüglich der eigenen Gehaltsvorstellung. Auch auf diese Frage sollten Sie ihr Kind bei dessen Wunsch einer dualen Ausbildung vorbereiten und unterstützen.
Man möchte sein Kind gut beraten, denn der Jugendliche soll unter vielen Anderen herausstechen. Oft denkt man, dass es schwer ist die Gradwendung zwischen Selbstüberschätzung und vermasselter Job-Chance. Keiner möchte unterbezahlt werden, auch kein Auszubildender. Genau aus diesem Grund sollte auch die Antwort nach der eigenen Gehaltsvorstellung auf den Tisch kommen und klar definiert werden.
Das Gute bei der Gehaltsvorstellung für eine Ausbildung liegt darin, dass es bereits für die meisten der Ausbildungsbereiche viele festgelegte Gehälter gibt, an denen sich der Arbeitgeber orientieren kann. Informieren Sie sich mit ihrem Kind gemeinsam, welche Gehälter in dem angestrebten Ausbildungsbereich normal bemessen werden. Eine genaue Berechnung, was am Ende noch übrigbleibt, wäre angebracht (Sozialabgaben, Steuern usw.). Denn auch AzuBe´s müssen bereits viele Abgaben leisten.
Eine angemessene Gehaltsvorstellung pauschal in den Raum zu werfen, ist uns leider nicht möglich. Da zum einen jedes Unternehmen andere Gehaltsvorstellungen hat und natürlich auch unterschiedliche finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.
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Hinweis: Bei der Suche nach dem geeigneten Ausbildungsbetrieb sollten Sie auf die Unternehmensgröße achten, sowie die Region und die Branche nicht aus dem Auge verlieren. Denn diese drei Faktoren spielen eine ausschlaggebende Rolle bei der Höhe der Ausbildungsvergütung.
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Einfacher ist es, wenn der Wunscharbeitgeber einen Tarifvertrag abgeschlossen hat. Ob dies der Fall ist, erfährt man meistens schon vor dem Vorstellungsgespräch oder man fragt einfach bereits im Vorfeld nach. Bei einem Tarifvertrag hält sich der Arbeitgeber an bestimmte Vereinbarungen bezüglich der Gehälter, die mit Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften beschlossen wurden.
Sollte der ausgewählte Ausbildungsbetrieb keinen Tarifvertrag haben, dauert die Suche nach einer „angemessenen“ Gehaltsvorstellung ein wenig länger. Dank dem Internet existieren bereits jede Menge Richtwerte. Eines dieser Richtwerte nennt sich Mindestausbildungsvergütung, auch „Mindestlohn für AzuBe´s“ genannt. Dieser Mindestwert fällt im 1. Ausbildungsjahr nicht besonders hoch aus, kann jedoch einen Anhaltswert bieten.
Sicherlich stellt Ihnen Ihr Spross die Frage, warum überhaupt eine Gehaltsvorstellung im Bewerbungsgespräch wichtig ist. Das Ganze basiert auf drei Gründen:
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Um zu erfahren, was der Jugendliche verdienen möchte, (dient der Motivation im Arbeitsalltag)
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Um zu prüfen, wie man sich selbst und seinen eigenen Marktwert einschätzt
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Und zu guter Letzt, um zu schauen, wie man mit der Frage interagiert.
Unterstützen Sie Ihren Jugendlichen mit Ihrer Erfahrung, sodass er/sie souverän reagieren und seine/ihre Gehaltsvorstellung veranschaulichen kann. Vielleicht reicht nur einen Betrag zu nennen nicht aus. Möglicherweise wünscht sich der Personaler auch eine Begründung, wie man auf den Wunschgehalt kommt.
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Hinweis: Helfen Sie mit ihren Erfahrungen und Kenntnissen aus der Arbeitswelt. Denn Sie wissen am besten, dass man seinen Beruf nicht nach Gehalt auswählen sollte. Viel wichtiger ist die eigene Zufriedenheit, wenn der Job Spaß macht und die Rahmenbedingungen passen. Außer man schwankt noch zwischen zwei Berufsbildern, da kann das Gehalt ein wichtiger Entscheidungsfaktor sein.